Orthomolekulare Medizin – schon einmal davon gehört? Linus Pauling war zweifacher Nobelpreisträger und er erkannte, viele chronische Krankheiten treten dann auf, wenn ein Ungleichgewicht der Mikronährstoffe die natürlichen Prozesse im Organismus lähmt. Es stellte sich heraus, dass die Behebung dieser Mängel durch die Versorgung mit Nährstoffen ein wirksames Behandlungsverfahren darstellt – die sogenannte orthomolekulare Medizin.
Die orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch den Einsatz von Nährstoffen, die normalerweise im Körper vorhanden sind.
Zu diesen körpereigenen Substanzen gehören Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren. Sie müssen dem Körper über die Nahrung und/oder in Form eines Arzneimittels zugeführt werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.
Im Gegensatz zu anderen Formen der Medizin beschäftigt sich die orthomolekulare Medizin mit der Behebung der Krankheitsursachen und nicht ausschließlich mit der Behandlung von Symptomen.
Wichtig bei der Behandlung mit Nährstoffen ist immer die Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Komponenten, die sowohl positiv als auch negativ sein können. So sind zum Beispiel die Vitamine des B-Komplexes (Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und B12) in ihrer Wirkung voneinander abhängig und sollten daher miteinander kombiniert werden.
Die Aufnahme von Eisen wird durch Calcium behindert, daher sollten diese beiden Nährstoffe nicht miteinander eingenommen werden. Vitamine C hingegen verbessert die Aufnahme von Eisen, diese beiden Nährstoffe ergänzen einander gut.
Grundsätzlich ist die Einnahme von natürlichen Nährstoffen gegenüber synthetischen Nährstoffen immer vorzuziehen. Nährstoffe natürlichen Ursprungs liegen in Verbindungen vor, die vom Körper besser aufgenommen werden können als synthetische Stoffe. So ist zum Beispiel die Wirkung von Vitamin E aus pflanzlichen Ölen (d-Alpha-Tocopherol) etwa zwei- bis dreimal höher als die eines synthetisierten Vitamin E (dl-Alpha-Tocopherol).
Nebenstehende Tabelle zeigt eine kleine Auswahl an Erkrankungen, die allein durch die Einnahme von Nährstoffen gelindert oder sogar geheilt werden können. (Bei Anklicken erscheint die ganze Tabelle in groß!)
Durch eine ausgewogene Ernährung und Versorgung mit Nährstoffen können Sie ihren Körper gesund erhalten. Bei vielen Erkrankungen braucht der Körper nur die nötigen Bausteine, um Reparaturmechanismen in Gang zu setzten und die normalen biologischen Vorgänge wieder herzustellen.
Denken Sie bei der nächsten Fieberblase an die Möglichkeit, diese mit Lysin zu behandeln. Sie werden begeistert sein!
Quellen:
Burgersteins Handbuch Mikronährstoffe, Dr. med Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Uli P. Burgerstein, 10. Auflage, Haug Verlag.
Orthomolekulare Medizin, Uwe Gröber, 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.