Wenn die Natur im Frühling erwacht, beginnt auch wieder die Zeit der Kräuter. Gerade die jungen Kräuter und Triebe sind besonders wertvoll für unsere Ernährung. Und natürlich sind viele Kräuter nicht nur eine willkommene Abwechslung auf dem Teller - nicht umsonst heißt es von jeher, gegen jedes Wehwehchen sei ein Kraut gewachsen. Einiges Wissenswertes und alte Hausmittel haben wir für Sie gesammelt ...
Vom strahlenden Gelb bis zum Orange, in vielen Farbtönen leuchten die Ringelblumen in unseren Gärten. Diese Blütenpracht ist aber nicht nur schön, sondern auch sehr heilsam. Die Ringelblume wird auch Calendula genannt. Sie wirkt entzündungshemmend, abschwellend und wundheilend und wird daher oft für die Narbenpflege verwendet. Sie eignet sich aber auch zur Hautpflege, bei rissiger trockener Haut wie etwa auf trockenen Lippen und Händen im Winter.
Ringelblumen am besten um die Mittagszeit, bei Sonnenschein ernten. Zum Trocknen auflegen, danach die Strahlenblüten abzupfen. In ein hohes Glasgefäß geben und mit Raps- und Mandelöl zu gleichen Teilen bedecken. Drei bis vier Wochen stehen lassen. Danach filtern, auf 100ml Öl ca. 30g Bienenwachs geben, alles erhitzen, bis das Bienenwachs geschmolzen ist – kalt rühren und in Tiegel abfüllen.
Die Melisse wird meist in Teemischungen für Magen-Darm-Beschwerden oder für Einschlafstörungen verwendet. Sie wird wegen ihrer antiviralen Wirkung aber auch gegen Herpes eingesetzt. Früher wurde die Melisse in der Nähe von Bienenkörben angebaut, da sie als sehr nektarreich für Bienen gilt. Auch zur Herstellung von Kräutersäften ist die Melisse gut geeignet, da sie sehr erfrischend wirkt.
Blätter waschen und abzupfen, in ein großes Gefäß mit Wasser geben, die Blätter sollen gut mit Wasser bedeckt sein, Zitronenscheiben oben auf legen. Zwei Tage an einem hellen Ort stehen lassen. Blätter ausdrücken und den Saft durch ein Tuch filtern. Pro Liter Saft 1,25kg Sirupzucker hinzufügen. Den Saft bis zum Sieden erhitzen und pro Liter 20g Zitronensäure dazugeben. In heiß ausgespülte Flaschen füllen. Sehr erfrischend im Sommer!
Salbei wirkt adstringierend (zusammenziehend) und entzündungshemmend. Der Salbei fehlt in keinen Kräutergarten, er ist auffallend durch seine violette Blüte. Innerlich wird er bei Zahnfleischproblemen, Halsschmerzen sowie bei übermäßigen Schwitzen angewendet. Auch äußerlich kann man den Salbei zur Regulation der Schweißproduktion verwenden.
Es gibt verschiedene Petersilienarten, glatte Petersilie und krause Petersilie. Glatte Petersilie ist vom Geschmack kräftiger als die krause Petersilie. Beide werden oft und gern in der Küche verwendet. Petersilie enthält besonders viel Chlorophyll, das Blattgrün, das sehr gut geruchsbindend wirkt.
Die Brennnessel lässt sich sehr gut zu Gemüse verarbeiten. Aus den jungen Triebspitzen kann man nicht nur einen mildwürzigen "Spinat", sondern auch einen herrlichen Salat zubereiten. Sie hat einen hohen Chlorophyllgehalt und Nährwert und ist auch eine wertvolle Eiweißquelle. Die Brennnessel enthält Magnesium, doppelt so viel Eisen wie Spinat und ein Vielfaches an Vitamin C und Kalzium.
Löwenzahnblätter und -Blüten kann man als Salat verwenden oder zu einem Pesto verarbeiten. Löwenzahn ist blutreinigend und regt Niere und Blase an.
Der Giersch, auch Geißfuß genannt, kommt fast in jedem Garten vor. Wenn man ihn zerreibt riecht er wie Petersilie und man kann ihn auch als solche verwenden. Vor allem die jungen hellen Triebe eignen sich gut für die Küche!
Die Vogelmiere ist reich an Vitamin C, Eisen und Kalium. Sie kommt fast überall vor, meist als niederliegende Pflanze mit winzigen, weißen sternförmigen Blüten.